
Fahrzeugbrände stellen immer eine Herausforderung dar, sei es bei herkömmlichen oder modernen Elektrofahrzeugen. Während eines praktischen Löschversuchs in Rheinland-Pfalz zeigte sich erneut, wie unterschiedlich Brände verlaufen können – und wie wertvolle Erkenntnisse aus unerwarteten Situationen gewonnen werden. Was auf den ersten Blick wie ein gescheiterter Löschversuch wirkte, brachte wichtige Lektionen für den Einsatz von Brandbegrenzungsdecken.
Inhaltsverzeichnis
Der Löschversuch: Was war geschehen?
Bei der Übung wurde ein Fahrzeug konventionellen Antriebs in Brand gesetzt und mit der VLITEX Brandbegrenzungsdecke abgedeckt. Nach 30 Minuten zeigte die Wärmebildkamera in Teilbereichen Temperaturen von über 400 °C, während in anderen Bereichen lediglich 150 bis 200 °C gemessen wurden. Trotz der hohen Werte in einigen Bereichen entschied die Feuerwehr, die Decke abzunehmen. Die Folge: Die Flammen loderten erneut auf, und es waren große Mengen Wasser und Schaum nötig, um den Brand nach über zwei Stunden endgültig zu löschen.
Wichtige Erkenntnisse aus der Übung
- Temperaturen unter der Decke sind ungleichmäßig verteilt:
Während die Brandbegrenzungsdecke die Umgebung vor Hitze und Flammen schützt, können im Inneren weiterhin heiße Stellen bestehen, die durch falsches Timing wieder Flammen entfachen. - Geduld ist entscheidend:
Selbst bei modernen Löschdecken ist es wichtig, genügend Zeit einzuräumen, bevor sie entfernt werden. Der Sauerstoffentzug unter der Decke erfordert eine längere Einwirkzeit, insbesondere bei Fahrzeugen mit komplizierten Brennstoffen wie Magnesium oder auslaufendem Kraftstoff. - Spezialfälle verlangen zusätzliche Maßnahmen:
In manchen Fällen kann der Einsatz von Wasser oder Schaum über der Decke helfen, die Temperaturen unter der Decke weiter zu senken und den Brand vollständig zu ersticken.
Beispiel aus der Praxis: Brand eines historischen Fahrzeugs
Ein Vorfall auf der A7 in Norddeutschland bestätigt diese Erkenntnisse. Ein historischer Porsche brannte trotz großer Mengen Löschwasser und Schaum über Stunden. Erst der Einsatz einer Löschdecke durch die Berufsfeuerwehr Flensburg brachte den Brand unter Kontrolle. Zwei Stunden später konnte das Fahrzeug abgeschleppt werden. Dieser Fall zeigt, dass auch ältere Fahrzeuge mit brennbaren Bauteilen wie Magnesium erhebliche Herausforderungen darstellen können.
Der nächste Versuch: Verbesserte Ergebnisse
In einem weiteren Löschversuch mit einem ähnlichen Fahrzeug konnten die Temperaturen innerhalb von 20 bis 30 Minuten unter Kontrolle gebracht werden. Diesmal blieb der Brand nach dem Abnehmen der Decke vollständig gelöscht. Auch bei einer dritten Übung, bei der Wasser zur Kühlung der Decke eingesetzt wurde, gelang es, die Temperatur drastisch zu reduzieren.
Lektionen für den Einsatz von Brandbegrenzungsdecken
- Ressourcensparend und effektiv:
Brandbegrenzungsdecken bieten eine effiziente Alternative zu konventionellen Löschmethoden, da sie die Umgebung vor Hitze, Flammen und Rauch schützen. - Zeit ist ein wichtiger Faktor:
Geduld und präzises Timing sind entscheidend, um die volle Wirksamkeit der Decken auszunutzen und ein erneutes Aufflammen zu verhindern. - Flexibilität im Einsatz:
Je nach Art des Brandes können zusätzliche Maßnahmen wie die Kühlung der Decke durch Wasser notwendig sein, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Brandbegrenzungsdecken sind ein unverzichtbares Werkzeug für die moderne Brandbekämpfung. Die kontinuierliche Durchführung von Löschversuchen ermöglicht es, die Effektivität dieser Methode weiter zu verbessern und Einsatzerfahrungen zu sammeln.