Mock-up des Entwurfs der DIN SPEC 91489 für brandbegrenzungsdecken

Elektromobilität nimmt weltweit rasant zu, doch mit dieser Entwicklung entstehen auch neue Herausforderungen im Brandschutz. Brandbegrenzungsdecken spielen eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung von Bränden bei Elektrofahrzeugen. Die DIN SPEC 91489 legt erstmals spezifische Anforderungen an diese Decken fest.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum die DIN SPEC 91489 wichtig ist, welche Anforderungen sie definiert und wie sich Brandbegrenzungsdecken im Einsatz bewähren.

Warum ist die DIN SPEC 91489 notwendig?

Brände in Elektrofahrzeugen sind besonders herausfordernd. Die Hochvoltbatterien können sich über Stunden oder Tage hinweg erneut entzünden, wodurch herkömmliche Löschmethoden oft an ihre Grenzen stoßen.

Brandbegrenzungsdecken sind nicht dazu gedacht, einen Akkubrand zu löschen, sondern diesen zu kontrollieren und die Ausbreitung zu verhindern. Sie reduzieren Rauchentwicklung, begrenzen die Wärmeausbreitung und verhindern das Übergreifen des Feuers auf umliegende Objekte.

Da es bislang keine einheitlichen Vorgaben für die Qualität und Funktionsweise von Brandbegrenzungsdecken gab, wurde die DIN SPEC 91489 entwickelt. Sie schafft erstmals einen klaren Standard für den Einsatz dieser Decken bei E-Fahrzeugen.

Was regelt die DIN SPEC 91489?

Die DIN SPEC 91489 legt fest, welche technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen Brandbegrenzungsdecken erfüllen müssen, damit sie wirkungsvoll bei Elektrofahrzeugbränden eingesetzt werden können.

Kernanforderungen der DIN SPEC 91489

  1. Thermische Beständigkeit:

    • Die Brandbegrenzungsdecke muss Temperaturen von bis zu 1.000°C über 23 Minuten standhalten.
    • Eine kurzzeitige Belastung von 1.300°C ist zulässig.
    • Die Decke darf während des Tests keine Lochbildung oder Nahtversagen aufweisen.
  2. Mechanische Stabilität:

    • Hohe Reiß- und Schnittfestigkeit, um eine sichere Handhabung zu gewährleisten.
    • Mindestanforderung für die Schnittschutzstufe: ≥2N gemäß DIN EN ISO 13997.
    • Für erhöhten Schutz: Schnittfestigkeit ≥15N.
  3. Schutz vor elektrischem Schlag:

    • Die Decke muss so beschaffen sein, dass keine Gefahr durch elektrostatische Aufladung besteht.
  4. Chemische Beständigkeit:

    • Kontakt mit Kraftstoffen, Ölen oder Löschmitteln darf die Funktion der Decke nicht beeinträchtigen.
  5. Kennzeichnung und Herstellerangaben:

    • Jede Decke muss dauerhaft gekennzeichnet sein mit:
      • Herstellerangaben
      • Modell- und Typnummer
      • Produktionsdatum
      • Seriennummer zur Rückverfolgbarkeit
    • Zudem müssen klare Anweisungen zur Handhabung, Lagerung und Entsorgung enthalten sein.
  6. Aufbewahrung & Transport:

    • Die Brandbegrenzungsdecke muss in einem staub- und wassergeschützten Behälter (mind. IP65) verstaut werden können.
    • Einfache Entnahme und Wiederverpackung nach Einsatz müssen gewährleistet sein.

Wie werden Brandbegrenzungsdecken geprüft?

Um sicherzustellen, dass Brandbegrenzungsdecken die Anforderungen der DIN SPEC 91489 erfüllen, müssen sie umfangreiche Praxistests bestehen.

Die Prüfverfahren umfassen:

  • Temperaturtests: Direktes Beflammen der Decke über 23 Minuten hinweg mit Temperaturen bis zu 1.300°C.
  • Mechanische Tests: Belastungsprüfung der Halteschlaufen mit bis zu 125 kg Gewicht.
  • Schnittfestigkeitstests: Prüfung nach DIN EN ISO 13997, um zu garantieren, dass die Decke widerstandsfähig gegenüber mechanischer Beschädigung ist.
  • Elektrostatische Tests: Sicherstellen, dass keine unkontrollierte elektrische Ladung entsteht, die eine Zündung verursachen könnte.

Nur wenn alle diese Prüfungen erfolgreich bestanden werden, kann eine Brandbegrenzungsdecke nach DIN SPEC 91489 zertifiziert werden.

Warum ist die DIN SPEC 91489 für Feuerwehren und Unternehmen wichtig?

Für Feuerwehren, Abschleppdienste, Werkstätten und Parkhausbetreiber bietet die DIN SPEC 91489 einen klaren Leitfaden, welche Brandbegrenzungsdecken sich wirklich für den Einsatz eignen.

Vorteile für Feuerwehren:
✅ Standardisierte Decken erleichtern den sicheren und schnellen Einsatz.
✅ Reduzierte Rauchentwicklung sorgt für bessere Sichtbedingungen.
✅ Schnelle Anwendung minimiert die Gefahr für Einsatzkräfte.

Vorteile für Abschleppunternehmen & Werkstätten:
✅ Sicheres Lagern von verunfallten E-Fahrzeugen auf Quarantäneplätzen.
✅ Weniger Platzbedarf durch gesicherte Abdeckung statt große Sicherheitsabstände.
✅ Klare Richtlinien für Versicherungen und Behörden.

Vorteile für Parkhäuser & Tiefgaragen:
✅ Minimierung der Brandgefahr in geschlossenen Räumen.
✅ Erfüllung von Sicherheitsvorgaben für E-Fahrzeug-Stellplätze.

Ein wichtiger Schritt für die Sicherheit im E-Mobilitätszeitalter

Mit der Einführung der DIN SPEC 91489 wird erstmals ein verbindlicher Standard für Brandbegrenzungsdecken bei Elektrofahrzeugen geschaffen.

  • Für Feuerwehren und Unternehmen bedeutet dies mehr Sicherheit und klare Richtlinien für den Ernstfall.
  • Für Hersteller bietet die Norm eine einheitliche Qualitätsvorgabe.
  • Für E-Fahrzeugbesitzer ist es ein weiterer Schritt, um die Infrastruktur sicherer zu gestalten.

Mehr zur DIN SPEC 91489 und passenden Brandbegrenzungsdecken erfahren Sie hier: VLITEX Brandbegrenzungsdecken für E-Fahrzeuge

Externe Quelle zur DIN SPEC 91489: DIN Media – Offizielle Normenübersicht

  • Warum Löschdecken bei Akkubränden nutzlos sind
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  • Erste Schritte bei Akku-Bränden: Ein umfassender Leitfaden für Feuerwehren