
Die Elektromobilität ist weiter auf dem Vormarsch. Mit der zunehmenden Verbreitung von E-Fahrzeugen wächst auch das Interesse an ihrer Sicherheit – insbesondere im Hinblick auf mögliche Brände durch defekte oder beschädigte Lithium-Ionen-Akkus. Doch wann kommt es tatsächlich zu solchen Vorfällen?
Einblicke liefert das „Albero“-Projekt, bei dem 100 E-Fahrzeugbrandursachen untersucht wurden. Die Auswertung von dokumentierten Brandereignissen ergibt ein differenziertes Bild:
- 32 % der Brände ereigneten sich im geparkten Zustand, häufig unbeaufsichtigt – ein kritisches Szenario für Tiefgaragen, Parkhäuser oder Werkstätten.
- 24 % traten während des Ladevorgangs auf. Hier wirken hohe elektrische Ströme auf das Batteriesystem ein – eine potenzielle Schwachstelle.
- 16 % standen im Zusammenhang mit einem Unfall – eine bekannte Gefahrenquelle, vor allem bei Beschädigung der Batterie.
- 13 % der Brandursachen blieben unbekannt
- 11 % entzündeten sich während der Fahrt, also unter voller Belastung.
- Jeweils 2 % wurden durch Überflutung oder Brandstiftung verursacht.
Diese Zahlen zeigen: Der kritische Moment kommt nicht zwangsläufig bei voller Fahrt, sondern überraschend oft in ruhigen Situationen – beim Parken oder Laden. Gerade dort, wo Menschen oder Sachwerte in der Nähe sind, sind gezielte Schutzmaßnahmen besonders sinnvoll.
Sicherheitskonzepte für alle Situationen
Brandschutz für E-Fahrzeuge ist ein vielschichtiges Thema. Textiler Brandschutz kann dabei eine wichtige Rolle spielen: Produkte wie Brandbegrenzungsdecken helfen, im Fall eines thermischen Durchgehens die Ausbreitung von Hitze und Feuer zu begrenzen – insbesondere an Orten mit erhöhtem Gefährdungspotenzial wie Werkstätten, Abschlepphöfen oder Ladeeinrichtungen.
Ein typisches Beispiel: In einer Tiefgarage wird ein E-Fahrzeug zum Laden abgestellt – Stunden später, ohne Vorwarnung, entzündet sich die Batterie. Mit einem Temperatursensor im Boden des Parkplatzes kann Sicherheitspersonal des Tiefgaragenbetreiber frühzeitig informiert werden, und geschultes Personal kann eventuell eine in unmittelbarer Nähe des Stellplatzes hinterlegte Brandbegrenzungsdecke über das E-Fahrzeug legen, bevor sich die Batterie entzündet. Aber Achtung: die zunächst austretenden Gase sind toxisch.
Ebenso im Abschleppbereich: Nach einem Unfall ist die Batterie oft beschädigt – auch wenn äußerlich nichts erkennbar ist. Das Risiko eines verzögerten thermischen Durchgehens ist real. Eine Brandbegrenzungsdecke oder das Car Service Set können hier helfen, das Gefährdungspotenzial deutlich zu senken.
Ruhe bewahren – aber vorbereitet sein
Die Statistiken zeigen: Brände bei E-Fahrzeugen sind selten, gerade auch im Vergleich zu konventionell betriebenen Fahrzeugen, aber nicht planbar. Sie können nahezu in jeder Nutzungssituation auftreten. Wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall schnell reagieren, Schäden minimieren und vor allem: Leben schützen.
Eine gute Sicherheitsstrategie verbindet Prävention, Überwachung und Sofortmaßnahmen – passgenau für den jeweiligen Anwendungsbereich.