Brandbegrenzungsdecke E-Auto im Einsatz bei Fahrzeugbrand.

Lithium-Ionen-Akkus sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie treiben Elektroautos, E-Bikes, Smartphones und viele andere Geräte an. Doch mit ihrer wachsenden Verbreitung nehmen auch die Herausforderungen für die Feuerwehr bei Bränden dieser Energiespeicher zu. In diesem Artikel beleuchten wir die Risiken, Besonderheiten und Lösungsansätze im Umgang mit brennenden Lithium-Ionen-Akkus.

Was macht Brände von Lithium-Ionen-Akkus so gefährlich?

  1. Thermal Runaway:
    Der sogenannte Thermal Runaway bezeichnet eine Kettenreaktion, bei der sich eine überhitzte Zelle entzündet und benachbarte Zellen zur Reaktion bringt. Das führt zu explosionsartigen Bränden mit extrem hohen Temperaturen von bis zu 1.300 °C.
  2. Sauerstoffunabhängige Brände:
    Im Akku sind alle notwendigen Bestandteile für einen Brand enthalten, sodass Sauerstoff von außen nicht erforderlich ist. Das macht das Löschen durch herkömmliche Methoden wie Wasser oder Schaum oft ineffektiv.
  3. Wiederentzündung:
    Auch nach einer scheinbaren Löschung können sich Akkus durch Restwärme oder chemische Reaktionen erneut entzünden – teilweise noch Tage später.
  4. Explodierende Zellen:
    Lithium-Ionen-Zellen können beim Brand platzen und gefährliche, brennende Teile meterweit schleudern. Diese stellen eine zusätzliche Gefahr für Einsatzkräfte und die Umgebung dar.

Herausforderungen für die Feuerwehr im Einsatz

Die Feuerwehr steht bei Bränden von Lithium-Ionen-Akkus vor besonderen Problemen:

  1. Erhöhter Wasserbedarf:
    Für das Kühlen eines brennenden Akkus werden oft Zehntausende Liter Wasser benötigt. Beispielsweise gibt Tesla für einen Fahrzeugbrand bis zu 12.000 Liter Löschwasser an. Dies stellt logistische Herausforderungen dar, insbesondere bei Einsätzen in abgelegenen Gebieten.
  2. Giftige Rauchgase:
    Lithium-Ionen-Akkus setzen beim Brand eine Vielzahl giftiger Gase frei, darunter Fluorwasserstoff und andere chemische Verbindungen, die gefährlich für Mensch und Umwelt sind.
  3. Komplexe Löscheinsätze:
    Der Zugriff auf die Batteriemodule ist bei Elektrofahrzeugen oft schwierig, da die Akkus im Unterboden oder in schwer erreichbaren Bereichen verbaut sind.
  4. Entsorgung:
    Das Löschwasser wird durch chemische Rückstände kontaminiert und muss als Sondermüll entsorgt werden.
  5. Nachsorge und Lagerung:
    Nach dem Löschen müssen beschädigte Akkus sicher gelagert werden, um erneute Entzündungen zu vermeiden. Hier fehlen oft geeignete Lagerplätze oder Schutzmaßnahmen.

Mehr über die spezifischen Herausforderungen bei Akkubränden und die Bedeutung von Brandbegrenzungsdecken erfahren Sie in unserem Artikel zu Akkubrand eindämmen mit der VLITEX Löschdecke.

Lösungsansätze und moderne Hilfsmittel

  1. Brandbegrenzungsdecken:
    Speziell entwickelte Brandbegrenzungsdecken wie die VLITEX E-AUTO sind eine effektive Lösung, um die Umgebung vor Flammen, Hitze und umherfliegenden Teilen zu schützen. Sie begrenzen den Brand, ohne große Mengen Wasser zu benötigen, und erleichtern die sichere Lagerung nach einem Einsatz.
  2. Löschlanzen:
    Diese werden direkt in die Batterie eingeführt, um Wasser oder Löschmittel gezielt auf die brennenden Zellen zu sprühen. Diese Methode ist allerdings technisch anspruchsvoll und erfordert präzise Platzierung.
  3. Einsatzschulungen:
    Feuerwehren müssen regelmäßig im Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus geschult werden. Dazu gehören sowohl theoretisches Wissen über die chemischen Prozesse als auch praktische Übungen mit moderner Ausrüstung.
  4. Sichere Lagerung:
    Nach einem Einsatz können beschädigte Akkus in speziell entwickelten Behältern oder mit Hilfe von Brandbegrenzungsdecken gesichert gelagert werden. Dies verhindert eine Wiederentzündung.

Prävention: Was jeder tun kann

Um Brände von Lithium-Ionen-Akkus zu vermeiden, können Nutzer folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Richtige Lagerung: Akkus nicht extremen Temperaturen aussetzen und vor Erschütterungen und Beschädigungen schützen.
  • Prüfen auf Beschädigungen: Sichtbare Defekte oder Aufblähungen sofort überprüfen lassen.
  • Nutzung zertifizierter Ladegeräte: Keine billigen oder minderwertigen Ladegeräte verwenden.

Herausforderungen und Lösungen für die Feuerwehr

Der Umgang mit brennenden Lithium-Ionen-Akkus ist eine der größten Herausforderungen für die Feuerwehr in der heutigen Zeit. Die extremen Temperaturen, die Gefahr der Wiederentzündung und die giftigen Rauchgase machen solche Brände besonders anspruchsvoll. Mit modernen Hilfsmitteln wie Brandbegrenzungsdecken, speziellen Löschsystemen und regelmäßigen Schulungen können Einsatzkräfte jedoch effektiv auf diese Risiken reagieren.

Die zunehmende Verbreitung von Lithium-Ionen-Akkus in Elektrofahrzeugen und anderen Geräten zeigt, wie wichtig es ist, kontinuierlich innovative Lösungen zu entwickeln, um Mensch und Umwelt zu schützen.

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