Lithium-Ionen-Akkus haben unser tägliches Leben revolutioniert und sind aus modernen Technologien nicht mehr wegzudenken. Sie treiben Elektroautos, E-Bikes, Smartphones und eine Vielzahl anderer Geräte an. Ihre hohe Energiedichte macht sie jedoch bei einem Brand zu einer erheblichen Herausforderung für Feuerwehren. Dieses Dokument dient als detaillierter Leitfaden, um die Besonderheiten von Akku-Bränden zu verstehen und die ersten Schritte im Ernstfall korrekt durchzuführen. Zudem zeigt es auf, wie moderne Hilfsmittel wie Brandbegrenzungsdecken die Sicherheit und Effizienz der Einsatzkräfte steigern können.

Besonderheiten von Akku-Bränden

Thermal Runaway

Lithium-Ionen-Akkus können durch mechanische Beschädigung, Überladung oder einen internen Defekt in einen sogenannten Thermal Runaway geraten. Dabei entzündet sich eine Zelle und löst eine Kettenreaktion aus, die benachbarte Zellen erfasst. Dieser Prozess kann Temperaturen von bis zu 1.300 °C erreichen, was konventionelle Löschmethoden an ihre Grenzen bringt.

Sauerstoffunabhängige Brände

Im Gegensatz zu herkömmlichen Bränden enthalten Lithium-Ionen-Akkus die notwendigen Komponenten für eine Verbrennung – Anode, Kathode und Elektrolyt – bereits in ihrem Inneren. Dies bedeutet, dass der Brand ohne externe Sauerstoffzufuhr weitergeführt werden kann.

Wiederentzündung

Selbst nach dem scheinbar erfolgreichen Löschen eines Akku-Brands besteht das Risiko der Wiederentzündung. Dies kann Stunden oder sogar Tage später geschehen und erfordert besondere Vorsicht bei der Nachsicherung.

Giftige Gase

Beim Verbrennen eines Lithium-Ionen-Akkus entstehen giftige Rauchgase wie Fluorwasserstoff und Kohlenmonoxid. Diese stellen nicht nur eine akute Gefahr für Einsatzkräfte dar, sondern haben auch erhebliche Umweltfolgen.

Erste Schritte bei Akku-Bränden

1. Lage beurteilen

  • Identifikation der Brandquelle: Stellen Sie fest, ob der Brand direkt vom Akku oder von umliegenden Objekten ausgeht.
  • Gefahrenabschätzung: Achten Sie auf mögliche Explosionen durch platzende Akkuzellen, die herumfliegen können.

2. Absichern und evakuieren

  • Gefahrenbereich abgrenzen: Evakuieren Sie die Umgebung großzügig, um Menschen vor Rauch, Hitze und umherfliegenden Teilen zu schützen.
  • Sicherheitszonen einrichten: Sperren Sie den Brandort ab, um unbefugten Zutritt zu verhindern.

3. Hitze reduzieren.

  • Einsatz von Brandbegrenzungsdecken: Produkte wie die VLITEX E-AUTO isolieren die Hitze effektiv und reduzieren das Risiko einer weiteren Ausbreitung.

4. Rauch- und Gasentwicklung kontrollieren

  • Atemschutzgeräte verwenden: Schützen Sie Einsatzkräfte mit geeigneter Schutzausrüstung vor giftigen Gasen.
  • Einhausung der Rauchentwicklung: Brandbegrenzungsdecken können dazu beitragen, Rauch und Gase zu isolieren und so die Umweltbelastung zu minimieren.

5. Nachsicherung

  • Sichere Lagerung: Platzieren Sie das betroffene Gerät oder Fahrzeug in einem speziellen Sicherheitsbehälter oder decken Sie es mit einer Brandbegrenzungsdecke ab. Für Elektroautos empfiehlt sich das Car Service Set.
  • Temperaturüberwachung: Nutzen Sie Wärmesensoren, wie Wärmebildkameras oder den Temperature Tracker, um mögliche erneute Entzündungen frühzeitig zu erkennen.

Einsatz moderner Hilfsmittel

Brandbegrenzungsdecken

Brandbegrenzungsdecken sind eine einfache, aber effektive Methode, um Akku-Brände einzudämmen. Sie isolieren die Brandstelle, verhindern die Ausbreitung der Flammen und schützen die Umgebung. Besonders in engen Räumen, wie Tiefgaragen oder bei Bränden von Elektrofahrzeugen, bieten sie eine unverzichtbare Unterstützung.

Erfahren Sie mehr über ihre Einsatzmöglichkeiten in unserem Artikel zu Brandbegrenzungsdecken für Feuerwehren.

Löschlanzen

Löschlanzen ermöglichen es, Wasser oder Löschmittel direkt in die betroffenen Akkuzellen zu injizieren. Diese zielgerichtete Methode beschleunigt den Kühlungsprozess und reduziert die Gefahr einer weiteren Ausbreitung.

Temperaturüberwachung

Nach einem Einsatz können Temperatursensoren eingesetzt werden, um das Brandgut zu überwachen. Dies ist eine proaktive Maßnahme, um Wiederentzündungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Prävention: Schulung und Ausrüstung

Eine gute Vorbereitung ist das beste Mittel, um im Ernstfall sicher und effizient zu handeln. Feuerwehren sollten regelmäßig in den spezifischen Anforderungen bei Akku-Bränden geschult werden. Dazu gehören:

  • Theoretische Kenntnisse: Verständnis der chemischen und physikalischen Eigenschaften von Lithium-Ionen-Akkus.
  • Praktische Übungen: Der Umgang mit Hilfsmitteln wie Brandbegrenzungsdecken und Löschlanzen sollte regelmäßig trainiert werden.
  • Sicherheitsausrüstung: Atemschutzgeräte und geeignete Schutzkleidung sind unerlässlich, um die Gesundheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.

Effizient und sicher handeln bei Akku-Bränden

Akku-Brände stellen eine besondere Herausforderung dar, die jedoch mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung effektiv bewältigt werden kann. Wissen, Übung und die Verwendung moderner Hilfsmittel wie Brandbegrenzungsdecken können den Unterschied zwischen einem kontrollierten Einsatz und einem unüberschaubaren Risiko ausmachen. Feuerwehren, die sich mit diesen Methoden vertraut machen, sind bestens gerüstet, um sicher und effizient zu handeln.

  • Warum Löschdecken bei Akkubränden nutzlos sind
  • Löschdecken vs. Brandbegrenzungsdecken
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