Akkubränden begegnen mit Löschdecken – Ergebnisse aus dem Vergleichstest

Akkubrände stellen eine besondere Herausforderung dar: Weder der Entzug von Sauerstoff noch das einfache Löschen mit Wasser führen zum gewünschten Erfolg. Immer häufiger kommen Löschdecken aus technischen Textilien wie Glasfasergewebe mit Silikonbeschichtung zum Einsatz. Doch wie effektiv sind diese Produkte wirklich? Gemeinsam mit dem Sächsischen Textil Forschungsinstitut (STFI) haben wir Löschdecken von VLITEX und zwei Mitbewerbern getestet. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der Temperaturbeständigkeit und Wiederverwendbarkeit.

Was ist eine Brandbegrenzungsdecke? (Definition)

Eine Brandbegrenzungsdecke ist eine spezielle Löschdecke aus feuerbeständigen Materialien, die für Akkubrände entwickelt wurde. Sie dient dazu, die Umgebung vor Hitze, Rauch und Flammen zu schützen, indem sie das brennende Objekt abdeckt und das Feuer eindämmt. Anders als bei herkömmlichen Fahrzeugbränden können Akkubrände nicht einfach gelöscht werden, da der für das Feuer notwendige Sauerstoff im Akku selbst enthalten ist.

Warum sind Akkubrände so schwierig zu bekämpfen? (Hintergründe)

Thermal Runaway – der selbstverstärkende Brandprozess

Ein Lithium-Ionen-Akku besteht aus vielen Zellen. Wenn eine Zelle in Brand gerät, wird die Hitze auf benachbarte Zellen übertragen, was zu einer Kettenreaktion führt – dem sogenannten thermischen Durchgehen. Dieser Prozess kann nur gestoppt werden, wenn die Temperatur des Akkus unter 70 °C gesenkt wird. Das ist jedoch schwierig, da Akkus oft tief im Fahrzeug verbaut sind.

Wasser als Kühlmittel

Wasser kann zwar zur Kühlung des Akkus eingesetzt werden, um die Kettenreaktion zu unterbrechen, allerdings sind enorme Mengen erforderlich. Ein Beispiel: Tesla empfiehlt bis zu 12.000 Liter Wasser, um einen Fahrzeugbrand vollständig zu löschen.

Umweltbelastung

Neben Hitze und Rauch setzen Akkubrände auch schädliche Chemikalien frei, die die Umwelt belasten. Daher sind präventive Maßnahmen wie Brandbegrenzungsdecken besonders wichtig, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern.

Vergleichstest: So wurden die Löschdecken geprüft

Testbedingungen

Das STFI testete Gewebeproben von drei Produkten:

Die Proben wurden bei 750 °C für 15 und 30 Minuten erhitzt – Temperaturen, die bei Akkubränden häufig auftreten. Anschließend wurden die Proben auf ihre Struktur und Flexibilität überprüft.

Ergebnisse im Detail

  1. Acetec „Ace Blanket“
    • Bricht beim Knicktest nach der Hitzebehandlung.
    • Verliert nahezu die gesamte Beschichtung und zeigt keine Restfestigkeit.
    • Fazit: Nicht geeignet für Akkubrände.
  2. Leader Stop Löschdecke
    • Ähnliche Ergebnisse wie bei der Acetec-Decke: brüchig und nicht flexibel nach der Hitzebehandlung.
    • Fazit: Ebenfalls nicht geeignet für die Bekämpfung von Akkubränden.
  3. VLITEX Brandbegrenzungsdecke E-AUTO
    • Bleibt nach der Hitzebehandlung stabil und flexibel.
    • Die Beschichtung zeigt leichte Abnutzung, das Gewebe behält jedoch seine Festigkeit und kann mehrfach verwendet werden.
    • Fazit: Einziges getestetes Produkt, das für Akkubrände geeignet ist.

Wie funktioniert eine Brandbegrenzungsdecke im Einsatz?

Brandbegrenzungsdecken wie die VLITEX E-AUTO werden von Feuerwehrleuten über das brennende Fahrzeug gelegt. Sie verhindern die Ausbreitung von Flammen und Rauch und schützen die Umgebung vor Hitze. Während konventionell brennende Teile durch den fehlenden Sauerstoff gelöscht werden, brennt der Akku unter der Decke kontrolliert weiter. Dies gibt Einsatzkräften die nötige Zeit, das Feuer sicher zu überwachen und Folgebrände zu verhindern.

Alternative Methoden zur Bekämpfung von Akkubränden

Neben Löschdecken gibt es weitere Ansätze, die jedoch teils erhebliche Nachteile haben:

  • Wassertanks: Fahrzeuge werden vollständig in Wasser getaucht. Dies erfordert einen hohen Aufwand und führt unweigerlich zu Totalschäden. Zusätzlich müssen hunderte Liter kontaminiertes Wasser entsorgt werden.
  • Löschlanzen: Eine Lanze wird in den Akku getrieben, um Wasser direkt einzuspeisen. Die Methode ist jedoch schwer zu handhaben, da Akkus oft schwer zugänglich sind.
  • Wassersäcke: Das Fahrzeug wird in eine wassergefüllte Kunststoffhülle gehoben. Auch hier sind der Aufwand und die Kosten erheblich, und das System ist nur einmalig verwendbar.

Die beste Lösung für Akkubrände

Der Vergleichstest zeigt, dass nicht alle Löschdecken für die besonderen Anforderungen von Akkubränden geeignet sind. Während die Produkte von Acetec und Leader bei 750 °C ihre Struktur verlieren und brüchig werden, bleibt die VLITEX Brandbegrenzungsdecke E-AUTO stabil und flexibel. Sie ist damit die einzige getestete Decke, die tatsächlich zur Bekämpfung von Akkubränden geeignet ist.

Vorteile der VLITEX E-AUTO

  • Temperaturbeständig bis 1.000 ° / kurzzeitig bis 1.750°C.
  • Wiederverwendbar, je nach Brandlast.
  • Flexibel und leicht handhabbar, auch nach Hitzebehandlung.
  • DIN SPEC 91489 zertifiziert.

Mit ihrer zuverlässigen Leistung bietet die VLITEX E-AUTO eine effektive und wirtschaftliche Lösung für Einsatzkräfte, die mit den Herausforderungen von Akkubränden konfrontiert sind.

  • Erfahrungsbericht Feuerwehr Helmstadt – Brandbegrenzungsdecke
  • Lithium-Ionen-Akkus: Herausforderungen für Feuerwehren im Einsatz
  • Vorgaben für verunfallte Elektrofahrzeuge
  • Einführung der DIN SPEC 91489 Prüfanforderungen