Lithium-Ionen-Akkus: Wie gefährlich sind sie wirklich?

Die Vorteile von Lithium-Ionen Akkus liegen auf der Hand: kompakte Bauweise, hohe Energiedichte, wiederaufladbar. Aus diesen Gründen sind sie so beliebt und in unserem Alltag fest verankert: sie stecken in Smartphones, Laptops, Powerbanks, E-Bikes, Werkzeugen, Spielzeugen und Haushaltsgeräten.

Doch mit der weiten Verbreitung wächst auch das Risiko – nicht, weil jeder Akku automatisch gefährlich ist, sondern weil die Menge an Geräten im Haushalt, in der Werkstatt oder im Unternehmen das Risiko insgesamt erhöht. Hinzu kommt: Eine Beschädigung ist nicht immer von außen sichtbar und kann auch noch nach mehreren Tagen oder Wochen zu einer Selbstentzündung führen.

Wir werfen einen nüchternen Blick auf Ursachen und präventive Maßnahmen – ohne Panik, aber mit dem nötigen Respekt vor möglichen Folgen.

Wie hoch ist die Brandgefahr bei Lithium-Ionen-Akkus?

Die gute Nachricht zuerst:

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Li-Io Akku ohne äußere Einflüsse versagt und einen Brand auslöst, ist sehr gering.

Aber:

Tückisch ist, dass ein beschädigter Akku oft nicht von außen erkennbar ist. Ist ein Akku aufgebläht oder das Gehäuse deformiert, ist Vorsicht geboten. Innere Beschädigungen können jedoch auch durch Erschütterungen oder dem Laden mit einem falschen Ladegerät entstehen.

Ein durchschnittlicher Haushalt besitzt zwischen 25 und 50 lithiumbasierte Energiespeicher. Im industriellen oder gewerblichen Umfeld sind es oft deutlich mehr. Jedes Gerät erhöht in Summe das Risiko.

Wenn es brennt – dann richtig

Kommt es zu einem sogenannten Thermal Runaway, also einer unkontrollierten chemischen Reaktion im Akku, kann die Situation sehr schnell eskalieren. Die möglichen Folgen:

  • Temperaturen von bis zu 1.000°C
  • Starke Rauchentwicklung mit toxischen Gasen
  • Explosion durch Druckaufbau
  • Umherfliegende Akkuteile mit hohem Brandpotential

Brände lassen sich in dieser Phase oft nicht mehr mit herkömmlichen Mitteln eindämmen. Daher gilt: Vorsorge ist die beste Strategie.

Warum beginnt ein Akku zu brennen?

Lithium-Ionen-Akkus sind grundsätzlich sicher konstruiert. Doch verschiedene Einflüsse können dazu führen, dass sie versagen:

  1. Mechanische Beschädigung
    Ein Sturz, Stoß oder Druck auf den Akku kann zu inneren Kurzschlüssen führen. Besonders kritisch: versteckte Schäden, die erst verzögert reagieren.
  2. Überladung oder Tiefentladung
    Fehlende oder defekte Schutzschaltungen können dazu führen, dass ein Akku überladen oder zu tief entladen wird – beides kann die Zellchemie destabilisieren.
  3. Überhitzung
    Hitzequellen, direkte Sonneneinstrahlung oder defekte Ladegeräte führen dazu, dass der Akku sich übermäßig erhitzt. Auch dies kann einen Thermal Runaway auslösen.
  4. Fertigungsfehler
    In seltenen Fällen führen Materialfehler oder fehlerhafte Herstellung zu Instabilität im Akku – oft nicht erkennbar, bis es zu spät ist. Hier ist es ratsam, sich regelmäßig über Rückrufe von Herstellern zu informieren.
  5. Alterung und unsachgemäße Lagerung
    Ein alter Akku mit beschädigter Zellstruktur ist anfälliger. Auch das Lagern bei hohen Temperaturen oder in feuchter Umgebung kann die Sicherheit beeinträchtigen.

Wie kann man das Risiko minimieren?

Lagerung und Ladung

  • Akkus nur in geeigneten Behältnissen lagern – z. B. in VLITEX Akku-Sicherheitstaschen oder speziellen Akku-Boxen
  • Nicht in der Nähe brennbarer Materialien aufladen
  • Keine beschädigten Akkus weiterverwenden
  • Ladegeräte verwenden, die zum Gerät passen und geprüft sind

Auf Warnzeichen achten

  • Aufgeblähte Gehäuse, Wärmeentwicklung oder chemischer Geruch sind Warnzeichen
  • Akkus regelmäßig auf äußere Beschädigungen prüfen
  • Geräte nicht unbeaufsichtigt laden (z. B. über Nacht oder im Auto)

Akkus altersbedingt austauschen

  • Akkus haben eine Lebensdauer. Nach einigen hundert Ladezyklen sollte die Funktion geprüft und ggf. ausgetauscht werden. Sinkt die Akkuleistung stark, ist ein Austausch ratsam.

Brandschutzmaßnahmen vorbereiten

  • Im Privatbereich: Geeignete Brandbegrenzungsdecken vorhalten und Akku-Aufbewahrungsboxen sowie Brandbegrenzungstaschen nutzen
  • Besonders im Gewerbe: Lagerkonzepte, geeignete Brandbegrenzungsdecken, Training für den Ernstfall, und Evakuierungsstrategien erarbeiten und vorhalten

Kein Grund zur Panik – aber gute Gründe zur Vorbereitung

Lithium-Ionen-Akkus sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken – und sie sind bei richtiger Anwendung sicher. Dennoch zeigen Statistiken und reale Brandereignisse, dass das Risiko nicht ignoriert werden darf.

Durch umsichtiges Verhalten, geeignete Lagerung, regelmäßige Kontrolle und Brandschutzlösungen lässt sich die Gefahr deutlich reduzieren. Wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall schnell reagieren – und Schaden verhindern, bevor er entsteht.

VLITEX Produkte für den sicheren Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus:

VLITEX Temperature Tracker für die Überwachung der Temperatur von Lithium-Ionen Akkus und Alarmierung im Falle eines ungewöhnlichen Temperaturanstiegs, um frühzeitig reagieren zu können

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