Lithium-Ionen-Akkus sind in vielen modernen Geräten und Fahrzeugen verbaut. Sie ermöglichen eine effiziente Energieversorgung, bergen jedoch bei einem Brand erhebliche Risiken. Viele Menschen greifen in solchen Situationen zu herkömmlichen Löschdecken, da sie aus anderen Brandszenarien als schnelle und einfache Lösung bekannt sind. Doch genau hier liegt das Problem: Löschdecken sind bei Akkubränden völlig unwirksam und bieten keinen ausreichenden Schutz.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum klassische Löschdecken Akkubrände nicht stoppen können, wo ihre Grenzen liegen und welche Alternativen wirklich schützen.

Wie funktionieren herkömmliche Löschdecken?

Löschdecken sind für klassische Brände entwickelt worden. Sie bestehen meist aus nicht brennbarem Glasfaser- oder Aramidgewebe und funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Sie ersticken das Feuer durch Entzug von Sauerstoff.

Dieses Prinzip ist besonders effektiv bei:

  • Fettbränden in der Küche
  • Bränden von Textilien oder Papier
  • Entstehungsbränden in Haushalten, Büros oder Gewerbebetrieben
  • Bränden in elektrischen Geräten wie Mehrfachsteckdosen

Doch während dieses Verfahren bei herkömmlichen Bränden zuverlässig wirkt, funktioniert es bei Akkubränden nicht – und das aus mehreren Gründen.

Warum versagen herkömmliche Löschdecken bei Akkubränden?

Akkubrände lassen sich nicht ersticken

Das größte Problem bei einem brennenden Lithium-Ionen-Akku ist, dass er seine eigene Sauerstoffquelle besitzt.

Während ein Fettbrand oder ein Papierbrand erlischt, sobald ihm der Sauerstoff entzogen wird, setzt ein brennender Akku während des Brandprozesses eigene brennbare Gase frei. Diese enthalten genügend Sauerstoff, um das Feuer weiter zu nähren – selbst wenn eine Löschdecke übergelegt wird.

Das bedeutet: Eine herkömmliche Löschdecke hat keinerlei Einfluss auf die chemische Reaktion im Inneren des Akkus und kann den Brand nicht stoppen.

Extrem hohe Temperaturen zerstören herkömmliche Löschdecken

Ein Lithium-Ionen-Akkubrand kann Temperaturen von über 1.300 °C erreichen, während klassische Löschdecken nur für Temperaturen von etwa 500 °C ausgelegt sind.

Dadurch kann eine herkömmliche Löschdecke:

  • durch die extreme Hitze schmelzen oder reißen,
  • selbst brennbar werden, wenn sie nicht aus speziell beschichtetem Material besteht,
  • schlichtweg nicht in der Lage sein, den Brand zu begrenzen.

In vielen Fällen führt dies dazu, dass eine Löschdecke nicht nur wirkungslos bleibt, sondern sich selbst zerstört und dadurch keine Schutzwirkung mehr bietet.

Explosionsartige Reaktionen und hochgiftige Rauchgase

Ein weiteres Problem bei Akkubränden ist die Gefahr explosionsartiger Reaktionen. Die einzelnen Zellen im Akku können durch die hohe Hitzeentwicklung platzen und dabei brennende Fragmente in die Umgebung schleudern.

Hinzu kommt, dass ein Akkubrand hochgiftige Gase wie Fluorwasserstoff freisetzt. Diese können in bereits geringen Mengen schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Eine herkömmliche Löschdecke kann diese Gase nicht zurückhalten, wodurch die toxischen Dämpfe ungehindert entweichen.

Akkubrände können sich nach Stunden oder Tagen erneut entzünden

Ein weiteres Problem bei Lithium-Ionen-Bränden ist die hohe Wahrscheinlichkeit der Wiederentzündung.

Selbst wenn es scheinbar gelungen ist, den Brand unter Kontrolle zu bringen, kann sich die gespeicherte Hitze in den tieferen Zellschichten des Akkus über Stunden oder sogar Tage hinweg weiter aufbauen. Dies kann dazu führen, dass sich der Akku spontan erneut entzündet, wenn keine geeigneten Maßnahmen getroffen wurden.

Eine herkömmliche Löschdecke kann dieses Problem nicht verhindern, da sie keine langfristige Isolierung gegen die gespeicherte Hitze des Akkus bietet.

Welche Alternative gibt es? – Brandbegrenzungsdecken

Da herkömmliche Löschdecken bei Lithium-Ionen-Akkubränden versagen, wurden spezielle Brandbegrenzungsdecken entwickelt. Diese sind darauf ausgelegt, die extremen Temperaturen auszuhalten und die Gefahr durch Akkubrände zu minimieren.

Brandbegrenzungsdecken – Die bessere Wahl für Akkubrände

Hitzebeständigkeit bis zu 1.750 °C
Brandbegrenzungsdecken bestehen aus hochtemperaturbeständigem Material wie silikonbeschichtetem Glasfaser- oder Silica-Gewebe. Während eine herkömmliche Löschdecke bei einem Akkubrand zerstört werden kann, bleibt eine Brandbegrenzungsdecke intakt und schützt die Umgebung.

Eindämmung statt Löschung
Da ein Akkubrand nicht durch Sauerstoffentzug gestoppt werden kann, konzentrieren sich Brandbegrenzungsdecken darauf, das Feuer zu bregenzen. Sie verhindern die Ausbreitung auf benachbarte Objekte, Fahrzeuge oder Gebäude und reduzieren Hitzestrahlung und Rauchentwicklung.

Schutz vor Rauchgasen und toxischen Dämpfen
Im Gegensatz zu herkömmlichen Löschdecken können Brandbegrenzungsdecken die Ausbreitung giftiger Gase eindämmen. Dadurch wird die Gefahr für Einsatzkräfte und umstehende Personen minimiert.

Verfügbar in verschiedenen Größen für unterschiedliche Anwendungen
Brandbegrenzungsdecken sind für unterschiedlichste Szenarien erhältlich – von kleinen Modellen für Laptops und E-Bike-Akkus bis hin zu großen Decken für Elektrofahrzeuge und E-Gabelstapler.

Wer sich und seine Umgebung vor den Risiken eines Akkubrands schützen möchte, sollte daher nicht auf eine klassische Löschdecke setzen, sondern eine speziell entwickelte Brandbegrenzungsdecke verwenden.

Warum herkömmliche Löschdecken keinen Schutz bei Akkubränden bieten

Löschdecken sind eine bewährte Methode zur Brandbekämpfung – aber nicht bei Lithium-Ionen-Akkubränden.

Das Prinzip der Sauerstoffunterbindung funktioniert nicht, die extremen Temperaturen zerstören die Decke und giftige Rauchgase können sich ungehindert ausbreiten. Zudem besteht das Risiko der Wiederentzündung, gegen das eine klassische Löschdecke keinerlei Schutz bietet.

Die einzig wirksame Lösung für Akkubrände sind Brandbegrenzungsdecken, die speziell für diese Herausforderungen entwickelt wurden. Sie sind hitzebeständig, verhindern die Ausbreitung der Flammen und minimieren das Risiko für Einsatzkräfte und Anwesende.

Wer sich wirklich absichern möchte, sollte daher nicht auf eine normale Löschdecke setzen, sondern eine geprüfte Brandbegrenzungsdecke wählen, die selbstverständlich auch bei herkömmlichen Bränden eingesetzt werden kann.

Weitere Informationen zur richtigen Wahl einer Brandbegrenzungsdecke finden Sie auf der VLITEX Produktseite.

Für weiterführende wissenschaftliche Erkenntnisse zum Brandverhalten von Lithium-Ionen-Akkus empfehlen wir die Fraunhofer-Institut Website.

  • Warum Löschdecken bei Akkubränden nutzlos sind
  • Löschdecken vs. Brandbegrenzungsdecken
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  • Erste Schritte bei Akku-Bränden: Ein umfassender Leitfaden für Feuerwehren